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Dienstag, 23.02.2021, Universität, Forschen

Wer braucht dringender die Impfung? Medizinethiker Johann Platzer: "Individuelle Freiheit gibt es nie ohne Verantwortung für sich selbst und seine Mitmenschen."

Wer soll wann oder gar zuerst geimpft werden? ÄrztInnen, ältere Menschen, PolitikerInnen? Darüber wird meist recht emotional debattiert. Sachliche Entscheidungskriterien führt Medizinethiker Johann Platzer, Wissenschafter am Institut für Moraltheologie an der Universität Graz, ins Treffen.

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"Für die Beantwortung müssen viele Aspekte berücksichtigt werden. Aus medizinischer Sicht geht es zum Beispiel um die Frage, ob man dann, wenn man geimpft ist, andere anstecken kann oder nicht. Davon hängt wieder ab: Welcher Nutzen und welches Risiko besteht bei einer Impfung für die betroffene Person und welcher Nutzen ist damit für die Gesamtbevölkerung verbunden?
Hier kann es vorkommen, dass die Wirksamkeit eines Impfstoffes für eine bestimmte Gruppe, etwa für über 65-Jährige, wissenschaftlich nicht ausreichend belegt ist. Das kann dann neue Fragen aufwerfen.
Aus ethischer Sicht geht es um die großen Fragen der Philosophie, also um gerechte Verteilung knapper Güter, um Solidarität und Eigeninteresse, um die Menschenwürde und natürlich um Freiheit und Verantwortung.
Dabei gilt der Grundsatz, dass die individuelle Freiheit nie ohne Verantwortung für sich selbst und seine Mitmenschen zu haben ist!
Diese formalen Entscheidungskriterien sollten wir berücksichtigen, wenn es um eine Priorisierung der Impfstoffvergabe geht."

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