Am 15. September fand in der Aula der Karl-Franzens-Universität ein interdisziplinäres Symposium zum Thema: „Ethik im Krankenhaus organisieren“ statt. Es wurde vom Institut für Moraltheologie in Kooperation mit einigen Instituten der Katholisch-Theologischen Fakultät sowie diverser universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen veranstaltet. Dabei ging es vor allem um unterschiedliche Modelle der Ethikberatung in Gesundheitseinrichtungen sowie in der Gemeinde. Zahlreiche Referentinnen und Referenten aus Deutschland und Österreich berichteten über deren Erfahrungen im Kontext klinischer und außerklinischer Settings.
Obwohl sich in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen des Gesundheitswesens unterschiedliche Strukturen von Ethikberatung etabliert haben, hat die Tagung aufgezeigt, dass der Bedarf an Ethik an den genannten Orten weiterhin groß ist und noch keinesfalls gedeckt ist. Das zeigte sich zuletzt vor allem auch im Kontext der Corona-Pandemie, aber auch beispielsweise in der kontrovers geführten Diskussion über den „assistierten Suizid“. In Zukunft gälte es daher vor allem, sich um einen verstärkten ethischen Diskurs sowohl auf gesellschaftlicher Basis als auch innerhalb der verschiedenen Berufsgruppen des Gesundheitswesens zu bemühen, so ein Resümee der Tagung. Langfristiges Ziel sollte es aber sein, dass eine institutionalisierte Ethikberatung hinfällig wird. Das setzt allerdings wiederum den hohen Anspruch voraus, dass sich Ethik als ein selbstverständlich zu berücksichtigender Faktor in allen Bereichen des klinischen und außerklinischen Alltags etabliert hat.
Slideshow zur Tagung
